Erläuterungen zur Ergebnisrechnung

Erträge – Erträge aus der Kirchensteuer
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Die Kirchensteuer stellt mit einem Anteil von 74,2 Prozent die mit Abstand wichtigste Ertragsposition des Bistums Aachen dar. Sie stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 261,5 Mio. Euro.

Die Kirchensteuererträge setzen sich zusammen aus der Kircheneinkommensteuer und Kirchenlohnsteuer sowie der Kirchensteuer auf die Abgeltungsteuer. Über den Verband der Diözesen Deutschlands wird bezüglich der Kirchenlohnsteuer jährlich eine Umverteilungsberechnung zwischen den Bistümern (Clearing) durchgeführt.

Kirchensteuer
2018
2017
(TEuro)
(TEuro)
Kirchensteuererträge
193.994,3
188.226,4
Erhaltene Clearingzahlungen
80.333,4
74.120,4
Brutto-Kirchensteuererträge
274.327,7
262.346,8
Zuführung Clearingrückstellung
11.123,7
8.470,6
Sonstige Aufwendungen aus der Kirchensteuer*
1.738,2
1.502,9
Netto-Kirchensteuererträge
261.465,7
252.373,3
Hebegebühren der Finanzämter
7.907,0
7.642,9
Zur Aufgabenerfüllung verfügbar
253.558,7
244.730,5

* Kappungen, Erlasse, Grenzgemeindenausgleich.

Erträge – Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen
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Die Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand und Dritter sind die zweitgrößte Ertragsquelle des Bistums. Sie nahmen 2018 um insgesamt 5,1 Prozent auf 63,1 Mio. Euro zu und betreffen in erster Linie die Landeszuschüsse zu den Personal- und Sachaufwendungen der bischöflichen Schulen (56,3 Mio. Euro). Hinzu kommen Dotationen und Staatsleistungen als Zuschüsse für die Besoldung von Geistlichen und Bediensteten in Höhe von rund 2,4 Mio. Euro sowie sonstige Zuschüsse von rund 4,4 Mio. Euro. Die Zunahme der Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen geht im Wesentlichen auf Erträge aus der Refinanzierung der ab dem 1. August 2018 als zwölfte bischöfliche Schule übernommenen St. Angela-Schule in Düren zurück.

Erträge – Erträge aus wirtschaftlichen Tätigkeiten
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Die „Erträge aus wirtschaftlichen Tätigkeiten“ beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Vermietung und Verpachtung sowie aus Teilnehmergebühren, Verpflegung und Beherbergung. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent auf 5,8 Mio. Euro zurück.

Erträge – Sonstige betriebliche Erträge
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Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 8,1 Mio. Euro auf rund 22,3 Mio. Euro. Sie enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, insbesondere aus der Clearingrückstellung.

Aufwendungen – Zuwendungen an Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen
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Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen haben im Berichtsjahr rund 121,2 Mio. Euro erhalten. Davon entfielen rund 71,1 Mio. Euro auf Kirchengemeinden und Kirchengemeindeverbände. Verbände und andere kirchengemeindliche Einrichtungen erhielten 41,3 Mio. Euro. Die Hohe Domkirche wurde mit rund 1,2 Mio. Euro unterstützt, an den Verband der Diözesen Deutschlands und andere bistumsübergreifende Einrichtungen flossen rund 7,7 Mio. Euro.

Nähere Angaben zur Verwendung der Mittel finden sich im Kapitel „Aufwendungen nach Aufgabenbereichen“ dieses Berichts.

Aufwendungen – Personalaufwand
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Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr die größte Aufwandsposition des Bistums Aachen und stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 9,4 Prozent.

Dabei lagen die Personalaufwendungen für Löhne und Gehälter bei rund 89,4 Mio. Euro und verzeichneten 2018 eine Steigerung von 5,2 Prozent.

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Mio. Euro und damit um 21,5 Prozent.

Die Veränderung des Personalaufwands ist etwa zur Hälfte auf die Übernahme der St. Angela-Schule und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 1. August 2018 zurückzuführen. Zusätzlich zu den laufenden Personalkosten für lehrende und nicht lehrende aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Rentnerinnen und Rentner der Schule für die Monate August bis Dezember 2018 wurde in den Personalaufwendungen auch der Aufwand für die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erfasst. Darüber hinaus trugen reguläre Tarifsteigerungen bei Löhnen und Gehältern sowie erhöhte Zuführungen zu den Pensions- und Beihilferückstellungen zum Anstieg des Personalaufwands bei.

2018 waren 1.758 Mitarbeiter beim Bistum beschäftigt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2018
2017
Pastorales Personal
588
602
davon Priester und Diakone
254
261
davon Laien im Pastoralen Dienst
334
341
Personal an bischöflichen Schulen
747
680
Mitarbeiter im allgemeinen Bistumsdienst
423
421
Gesamt
1.758
1.703
Aufwendungen – Abschreibungen
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Die Abschreibungen auf Gebäude, Geschäftsausstattung und geringwertige Vermögensgegenstände lagen 2018 bei 4,9 Mio. Euro und damit rund 19,1 Prozent über dem Vorjahr. Der größte Einzelposten sind die Abschreibungen auf die Gebäude des Bistums Aachen. Höhere Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung und geringwertige Vermögensgegenstände resultieren aus der Ausstattung des renovierten Verwaltungsgebäudes des Bischöflichen Generalvikariats.

Aufwendungen – Sonstige betriebliche Aufwendungen
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In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden unter anderem der Materialaufwand (17,9 Mio. Euro), Aufwendungen für Fremdpersonal (3,2 Mio. Euro) und sonstige Aufwendungen (37,9 Mio. Euro) ausgewiesen. Zu Letzteren gehören unter anderem Instandhaltungsaufwendungen (16,6 Mio. Euro), Wasser, Energie, Brennstoffe sowie weiterer Wirtschaftsbedarf (7,5 Mio. Euro), Verwaltungs- und Kommunikationskosten (4,8 Mio. Euro), Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing (2,2 Mio. Euro), Versicherungen (3,3 Mio. Euro) und sonstige Aufwendungen (2,9 Mio. Euro).

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um rund 8 Mio. Euro resultiert vor allem aus dem Wegfall von Sondereinflüssen aus dem Vorjahr in Höhe von rund 15 Mio. Euro. Hier wurden mehrere Rückstellungen gebildet, unter anderem für Versorgungsverpflichtungen im Rahmen der Übernahme der St. Angela-Schule, für Pensionen und Beihilfen für die Katholische Hochschule sowie für Rückzahlungsverpflichtungen des Sanierungsgeldes KZVK für Kindergartenträger. Gleichzeitig stiegen die Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnamen gegenüber 2017 um 5,4 Mio. Euro aufgrund der Sanierung der Verwaltungsgebäude des Generalvikariats.

Finanzergebnis
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Die Erträge aus dem Finanzanlagenvermögen inklusive sonstiger Zinsen und ähnlicher Erträge gingen 2018 gegenüber dem Vorjahr um 29,0 Prozent auf 10,0 Mio. Euro zurück. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung der Kapitalanlagen von 1,8 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent). Der Rückgang ergibt sich vor allem aus geringeren Zins und Dividendengutschriften der Finanzanlagen des Bistums aufgrund der derzeitigen Niedrigzinsphase und der Änderung der Vermögensstrategie des Bistums.

Den Kapitalerträgen stehen Abschreibungen auf Finanzanlagen sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen gegenüber. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen stiegen von 0,7 Mio. Euro auf 5,8 Mio. Euro. Sie beinhalten ausschließlich Abschreibungen auf Finanzanlagen aufgrund der Bewertung zum Stichtag.

Die Position „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“ beinhaltet unter anderem die gesetzlich vorgeschriebene Aufzinsung der Rückstellungen und stieg 2018 von 24,2 Mio. Euro auf 31 Mio. Euro. Sie umfasst die Aufzinsung der Pensionsrückstellung in Höhe von 9,5 Mio. Euro (Vorjahr: 9,9 Mio. Euro), den Zinsaufwand aus der Änderung des Rechnungszinses mit 19,6 Mio. Euro (Vorjahr:12,5 Mio. Euro) sowie die Aufzinsung des Finanzierungsbeitrags der KZVK in Höhe von 1,9 Mio. Euro.

Aufgrund des starken Rückgangs der Erträge aus Finanzanlagevermögen bei einer gleichzeitig deutlichen Zunahme der Abschreibung auf Finanzanlagen sowie der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ergibt sich 2018 ein negatives Finanzergebnis von –26,9 Mio. Euro.

Jahresergebnis
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Der Jahresüberschuss des Berichtsjahres ging gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,8 Mio. Euro auf 15,9 Mio. zurück. Dabei wurden die 2018 erzielten höheren betrieblichen Erträge durch höhere Personalaufwendungen des Bistums Aachen sowie ein stark rückläufiges negatives Finanzergebnis kompensiert.

Im Rahmen der Ergebnisverwendung wurden auf Beschluss des Kirchensteuerrates 7,0 Mio. Euro der Rücklage für die Kirchengemeinden als Risikovorsorge zugewiesen, um die zugesicherten Zuweisungen der nächsten Jahre zu decken. Weitere 7,0 Mio. Euro wurden der Bistumsrücklage als Risikovorsorge zugeführt. In die Caritasrücklage wurden 1,0 Mio. Euro eingestellt. Der verbleibende Bilanzgewinn von 0,4 Mio. Euro wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

Bis zu 100 Kinder und Jugendliche besuchen täglich das Jugendzentrum D-Hof in Aachen.