Jahresabschluss Bistum Aachen

Im Bistum Aachen lebten im Berichtsjahr 2014 rund 1,075 Millionen Katholikinnen und Katholiken. Die Zahl war damit erneut rückläufig und lag um rund 1,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während die Bevölkerung auf dem Gebiet des Bistums um 0,16 Prozent wuchs, sank der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung im Vergleich zum Vorjahr um 0,86 Prozent auf nunmehr 54,50 Prozent.

Ursächlich für den Rückgang sind in erster Linie die Sterbefälle. So lag die Zahl von 11.207 (Vorjahr: 12.217) katholischen Bestattungen deutlich über der Zahl von 6.803 Taufen (Vorjahr: 6.754). Die Zahl der Kirchenaustritte kletterte mit 8.105 Fällen über den Vorjahreswert von 6.547.

Der leichte Rückgang der Katholikenzahlen ist nicht auf das Bistum Aachen beschränkt. In der gesamten Bundesrepublik werden die religiösen Bindungen schwächer. 2013 gehörten noch 24,17 Millionen Menschen der katholischen Kirche an, 2014 waren es nur noch 23,94 Millionen Menschen. Allerdings ist der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung mit 29,9 Prozent konstant geblieben.

Junge Frauen und Männer bei der Eröffnung der Pforte der Barmherzigkeit im Aachener Dom. Die Stoffbahnen zeigen Szenen zu den Werken der Barmherzigkeit. Die Aachener Künstlerin Vera Sous hat sie gemeinsam mit jungen Geflüchteten gestaltet.

Die wirtschaftliche Lage und ihre Auswirkungen auf das Bistum

Wie jede große Organisation ist das Bistum Aachen Risiken unterworfen, die großen Einfluss auf seine Leistungsfähigkeit haben. Während die Europäische Union um die gemeinsame Währung und nach Lösungen für den krisengeschüttelten EU-Mitgliedsstaat Griechenland ringt, weiten sich die Krisenherde im europäisch-asiatischen Grenzgebiet sowie in Afrika aus. Der Bürgerkrieg in Syrien gerät in immer neue Eskalationsstufen, hinzu kommt der Terror radikalislamischer Gruppierungen wie Al Qaida, Boko Haram oder der sogenannte Islamische Staat, deren Milizen im Irak und in Afghanistan, in Syrien sowie in einigen zentralafrikanischen Staaten die Menschen mit brutaler Gewalt überziehen.

Aufgrund dieser Konflikte flüchten Millionen Betroffener aus Sorge um Leib und Leben in die umliegenden Staaten. Die Türkei, Pakistan und der Libanon haben im Jahr 2014 jeweils mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Mehr als eine halbe Million Menschen – und damit 65 Prozent mehr als 2013 – flohen über das Mittelmeer oder den Landweg nach Europa, oft mit nichts mehr als der Hoffnung auf Sicherheit und ein besseres Leben im Gepäck. Es sind vor allem Menschen aus zentralafrikanischen Staaten wie Eritrea, Somalia und Nigeria, die ihre Heimat verlassen und den Weg nach Europa über das Meer suchen. Eine Migrationsbewegung, weit größer als jene nach dem Zweiten Weltkrieg, stellt Europa und die Welt vor eine große Herausforderung.

Überraschend stabil und kaum beeinflusst von der anhaltenden Eurokrise und den weltpolitischen Ereignissen stellt sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland dar. Nach einer verhalten positiven Entwicklung in den Vorjahren wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland stieg im Jahr 2014 um 0,6 Prozent auf 44,7 Millionen Personen. 2,1 Millionen Menschen waren ohne Arbeit, das entspricht 4,7 Prozent der Erwerbspersonen. Damit setzt sich eine seit mehreren Jahren anhaltende positive Entwicklung am Arbeitsmarkt weiter fort.

Das Volkseinkommen belief sich auf 2.181,4 Mrd. Euro, 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Während das Arbeitnehmerentgelt um +3,8 Prozent auf 1.482,0 Mrd. Euro anstieg, konnte bei den Unternehmens- und Vermögenseinkünften ein Plus von 4,1 Prozent verzeichnet werden.

Das Nettoaufkommen an katholischer Kirchensteuer in der Bundesrepublik Deutschland stieg 2014 um 4,2 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro.